Leben
Von der Ohnmacht zur Selbstwirksamkeit – Wie Du dich achtsam mit globalen Problemen beschäftigst?

Von der Ohnmacht zur Selbstwirksamkeit – Wie Du dich achtsam mit globalen Problemen beschäftigst?

Wenn wir uns mit globalen Problemlagen wie dem Klimawandel beschäftigen, verfallen wir oft vor lauter deprimierenden Nachrichten in eine Art Ohnmacht. Bei dieser Vielzahl an Problemen fällt es mir und Euch bestimmt auch, oft schwer noch ein positives Ende oder eine wirksame Veränderung zu sehen. Auch in sozialen Medien lese ich oft Sätze wie: „da können wir eh nichts mehr machen“ oder „ich alleine kann ja eh nicht die Welt retten“. Ich glaube das ist eine Form von Resignation, weil eine Selbstwirksamkeit bei globalen Problemen nicht immer sichtbar und spürbar ist. In diesem Beitrag möchte ich gerade diese Selbstwirksamkeit sichtbar machen, um das Ohnmachtsgefühl aufzulösen. Außerdem möchte ich Euch Tipps geben, wie ihr Euch mit globalen Problemen beschäftigen und gleichzeitig achtsam mit Euch selbst umgehen könnt. Alles am Beispiel des Klimawandels, da mich dieser besonders beschäftigt.

Die Ohnmacht und der Umgang damit

Ich glaube die Ohnmacht, die einen überfällt, wenn wir uns mit scheinbar unlösbaren globalen Problemen wie dem Klimawandel beschäftigen, hat fast jeder schon mal erlebt. Man fühlt sich fast wie gelähmt und unfähig zu handeln. Mir jedenfalls geht es so. Es ist auch durchaus belastend, wenn wir uns die Ursachen und die Auswirkungen des Klimawandels anschauen und gleichzeitig sehen, dass politisch zu wenig unternommen wird, um unseren Lebensraum zu schützen. Bei den Menschen in meinem Umfeld gibt es unterschiedliche Arten der Ohnmacht bzw. dem Umgang damit. Manche Menschen fühlen sich so erschlagen von den Informationen, dass sie völlig depressiv werden und nur noch tatenlos und still leiden. Andere fühlen sich ohnmächtig, weil sie das Gefühl haben sowieso nichts ändern zu können und verdrängen daher die gesamte Problematik und entziehen sich jeglichen Gesprächen und Diskussionen dazu.

Und dann gibt es die Menschen, die wütend werden und etwas unternehmen wollen. Zu der letzten Gruppe würde ich mich selbst auch zählen. Ich entwickle oft eine große Wut, wenn ich wieder mal einen Artikel über die spürbaren Folgen des Klimawandels lese. Gleichzeitig aber nicht weiß wen ich wählen soll, weil für meinen Geschmack keine Partei ausreichend für den Klimaschutz eintritt.

Aus der Ohnmacht befreien und zur Selbstwirksamkeit finden

Doch die Wut ist hilfreich, motiviert mich etwas zu unternehmen und aktiv zu werden. Ich war auf einigen Demonstrationen von Fridays for Future und auch die Projekt von Extinction Rebellion finde ich sehr interessant und auch der zivile Ungehorsam reizt mich. Außerdem habe ich versucht im Rahmen meiner Arbeit mit jungen Menschen aufzuklären und zu motivieren etwas zu unternehmen. Auch in meinem Alltag habe ich viele Veränderungen vollzogen. Doch besonders dieser Blog ist ein Mittel geworden, um mich mitzuteilen und andere Menschen zu informieren, aufzuklären und zu animieren etwas zu verändern.

Um auf die Ohnmacht zurückzukommen….am Gefährlichsten ist für mein Empfinden die Einstellung: „Ich allein kann ja eh nichts tun und deswegen mache ich gar nichts.“– das stimmt nämlich nicht. Klar, wenn Du alleine die Welt retten möchtest wird das schwierig, aber darum geht es nicht. Denn kleine Schritte können auch Großes bewegen. Frage Dich nicht, wie Du die Welt retten kannst, sondern was Du in deinem persönlichen Wirkungskreis tun kannst. Wie Du dein unmittelbares Umfeld beeinflussen kannst – Deine Familie, Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen; eben Deine Umwelt. Nur so kannst Du Selbstwirksamkeit erfahren.

Setze Dir nur kleine Ziele und handle Schritt für Schritt. So kannst Du kleine und auch schnelle Erfolge erzielen und jeder Schritt, so klein er auch sein mag, ist wichtig! Dein Müll könnte zum Beispiel in der Natur landen, weil Du aber darauf achtest und ihn sogar trennst, leistest Du einen Beitrag. Sammelst Du zusätzlich noch fremden Müll, so ist ein Stück weniger Natur verschmutzt. Kleine Dinge wie Plastik vermeiden, Secondhand Kleidung kaufen oder auf deine Ernährung achten haben durchaus einen Einfluss auf das große Ganze. Natürlich ist es auch wichtig das Großkonzerne, Produzenten und Politik reagieren und aktiv werden, aber auch jeder einzelne Mensch ist beim Klimaschutz gefragt. Dein „kleiner“ Beitrag ist also enorm wichtig. Dazu möchte ich noch ein kleines afrikanisches Sprichwort ergänzen.

Wenn an vielen kleinen Orten, viele kleine Menschen, viele kleine Dinge tun, wird sich das Angesicht der Erde verändern.

Afrikanisches Sprichwort

Achtsamkeit

Doch wie kannst Du Dich nun achtsam mit globalen Problemen auseinandersetzen?

Aktionismus ist anstrengend und bei dem ganzen Einsatz für unser Zuhause ist es dennoch wichtig auf sich zu achten. Denn nur wenn es uns gut geht, können wir uns um jemanden oder etwas anderes kümmern. Gerade bei gobalen Problemen wie dem Klimawandel, ist es verständlich, wenn Du schnell, viel erreichen und bewirken möchtest. Doch gerade diese Probleme sind nicht mal eben schnell zu bewältigen. Deshalb ist es besonders wichtig nicht in einen blinden Über-Aktionismus zu verfallen und sich zu überanstrengen. Oft beschäftigen wir uns dann nur noch mit diesem belastenden Thema und das macht auf Dauer kaputt. Mach daher auch mal etwas Anderes und gönn dir Pausen. Auch thematische Pausen d.h. mal nicht darüber reden, nachdenken oder etwas dazu zu lesen.

Du wirst im Aktionismus, aber auch in der reinen Beschäftigung mit dem Thema immer wieder an deine Grenzen stoßen, Hilflosigkeit oder Ohnmacht erfahren. Sprich darüber und tausche Dich aus, denn Du bist damit nicht alleine. Auch andere Menschen fühlen sich ohnmächtig und hilflos. Der Austausch entlastet und vielleicht könnt Ihr gemeinsam wieder kreativ werden und Euch gegenseitig stärken.

Die mediale Berichterstattung ist oft nur schwer auszuhalten und teilweise überladen von schlechten Nachrichten. Auch hier gilt es achtsam zu schauen was Du aushalten kannst. Der Klimawandel ist da und ich muss mir nicht ständig die Horror-Nachrichten anschauen, um das zu wissen. Verzichte bzw. reduziere den Konsum der medialen Berichterstattung, wenn es Dich zu sehr belastet oder sogar bremst. Lenke deinen Blick dann lieber auf das Positive und bereits erreichte Ziele und Erfolge, statt auf die scheinbar unlösbaren Probleme.

Gemeinsam grünsam

Zu einem achtsamen Umgang gehört auch das Bewusstsein und die Wertschätzung von Erfolgen, so klein sie auch sein mögen. Erfolge solltest Du feiern, denn dann erhalten sie die verdiente Bedeutung. Beachte immer, dass wir nicht perfekt sind und jeder Schritt Wertschätzung verdient – ergänzend zu diesem Artikel kannst Du gerne noch mal in meinen Beitrag zu Grünsamkeit und Perfektion reinlesen.

Selbstwirksamkeit kann unheimlich bereichernd sein und dieses Gefühl fördert die Motivation ungemein. Achte auf Dich und Deine Umwelt und hilf Dir und deiner Umwelt dabei unser aller Zuhause zu schützen. Lass uns gemeinsam grünsam sein und Selbstwirksamkeit erfahren.

Grünsame Grüße

Nadja

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